Finde dein Talent: IT-Mittelstand schafft 20.000 neue Jobs, aber leidet unter Fachkräftemangel

Mittelständische Unternehmen aus der IT-Branche schaffen Jobs, tun sich aber schwer bei der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Rund 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze haben die mittelständischen IT-Unternehmen in Deutschland innerhalb eines Jahres geschaffen.

KMUs schaffen tausende Jobs, aber haben wenige Fachkräfte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in IT-Unternehmen mit 10 bis 499 Mitarbeitern stieg um 4 Prozent auf gut 495.000. Dagegen gingen die Umsätze leicht um 1 Prozent auf 73 Milliarden Euro zurück. Insgesamt ist das Geschäftsklima aber positiv. Für den IT-Mittelstand weist der Bitkom-ifo-Digitalindex im Mai 31,8 Punkte aus – das bedeutet, dass eine deutliche Mehrheit der Unternehmen für die kommenden Monate von steigenden oder zumindest stabilen Umsätzen ausgeht. Das sind die zentralen Ergebnisse aus dem IT-Mittelstandsbericht 2019 des Digitalverbands Bitkom. Dirk Röhrborn meint:

„Der IT-Mittelstand schafft jedes Jahr Tausende neuer Jobs. Aber die immer schwieriger werdende Suche nach qualifiziertem Personal begrenzt bei vielen Unternehmen das Wachstum. Insbesondere mittelständische Unternehmen sind es, die als IT-Anbieter und -Anwender mit großer Flexibilität und Dynamik die Konjunktur antreiben, neue Arbeitsplätze schaffen und den Standort Deutschland stärken.“

Die 11.162 mittelständischen IT-Unternehmen stehen für 35 Prozent des Umsatzes und 56 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der deutschen Informationstechnik.

Fachkräftemangel schmälert Umsätze

Der verschärfte Fachkräftemangel setzt mittelständische Unternehmen besonders unter Druck. Bereits in der Berufs- und Studienorientierung sollten IT- und Kommunikationsberufe stärker beworben werden. Der Bund der Selbständigen in Sachsen wirbt bereits seit einiger Zeit mit der Aktion FINDE DEIN TALENT für für mehr Engagement in Schulen.

Das Arbeitsrecht muss an die Erfordernisse und Möglichkeiten des digitalen Zeitalters angepasst werden, etwa um dem zunehmenden Wunsch nach mehr selbstbestimmtem Arbeiten gerecht zu werden. So kollidiert die vorgeschriebene elfstündige Ruhepause mit den Tagesabläufen vieler Homeworker. Sinnvoll sei zudem die Umstellung von der täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit.

Infrastrukturen schaffen

Der überwiegend in ländlichen Gebieten ansässige IT-Mittelstand steht vielerorts wegen mangelnder digitaler Infrastruktur vor großen Herausforderungen. Die Politik ist gefordert, optimale Rahmenbedingungen für den zügigen Ausbau von Breitband- und 5G-Mobilfunknetzen zu schaffen. Um die Mobilfunknetze auf den neuesten Standard aufzurüsten und Funklöcher zu schließen, brauche es einfachere, standardisierte Antrags- und Genehmigungsverfahren.