Wie Start-ups gedankliche Freiräume schaffen und dadurch kreative Potenziale nutzen

Um neue Dinge zu erschaffen oder mit außergewöhnlichen Ideen die Welt zu verändern, ist eine Fähigkeit gefragt, die allgemein als Kreativität bezeichnet wird. Doch was steckt eigentlich genau hinter dieser schöpferischen Kraft und wie können kreative Prozesse gezielt aktiviert und gesteuert werden?

Diese Fragen stellen sich auch viele Unternehmensgründer, denn gerade in der Start-up-Phase eines geschäftlichen Projektes ist oftmals neues Denken in besonders hohem Maße gefragt.

Kreativität ist für wirtschaftliche Prozesse wichtig

In vielen Fällen wird der Begriff Kreativität zunächst einmal mit dem Wirken von bildenden und darstellenden Künstlern in Verbindung gebracht. Doch nicht nur für Maler, Schriftsteller und Schauspieler gehört ein gewisses kreatives Potenzial zu den Grundlagen erfolgreicher Arbeit. Auch in der Geschäftswelt ist auf Dauer nur derjenige erfolgreich, der gezielt neue Ideen, Produkte und Verfahren entwickelt, um sich auf den immer schneller wandelnden Märkten durchsetzen zu können.

Auch Umfragen unter maßgeblichen Akteuren in bedeutenden Unternehmen und wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Kreativität als eine der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung betrachtet wird. Deshalb ist es auch in besonderem Maße für Start-ups wichtig, die im eigenen Unternehmen vorhandenen kreativen Potenziale zu erkennen und geeignete Methoden zu entwickeln, diese zu nutzen. Die Lust an der Schaffung von neuen Produkten und Methoden zu fördern gehört deshalb zu den wichtigsten Aufgaben eines Unternehmensgründers.

Entspannung und Müßiggang machen kreativ

Kreativ zu sein kann harte Arbeit bedeuten. Allerdings sind nicht wenige revolutionäre Ideen auf geradezu spielerische und scheinbar zufällige Art und Weise entstanden. Eine entspannte Atmosphäre, in der es möglich ist, abzuschalten und nicht ständig verkrampft über die Lösung eines Problems nachzudenken, ist oftmals genau die Umgebung, in der die besten Resultate erzielt werden. Eine erfolgreiche Führungskraft zeichnet sich nicht zuletzt dadurch aus, dass sie in der Lage ist, eine entsprechende Basis zu schaffen. Die Erfahrung, dass gedankliche Freiräume die Kreativität steigern, haben auch viele große Konzerne bereits gemacht und entsprechend reagiert. Sie stellen ihren Mitarbeitern Zeit und Geld zur Verfügung, um eigene Projekte zu entwickeln und voranzutreiben, von denen am Ende das gesamte Unternehmen profitiert.

Um die schöpferischen Fähigkeiten der Mitarbeiter zu fördern, bedarf es eines gewissen Spielraums, innerhalb dessen neue Ideen nicht als etwas Unbequemes und Lästiges, sondern als Chance betrachtet werden, ein Projekt voranzubringen. Der Spruch:

„Das haben wir schon immer so gemacht“

ist extrem kontraproduktiv.

Kreativität will entdeckt und gefördert werden

Grundsätzlich steckt in jedem Menschen ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes kreatives Potenzial. In vielen Fällen muss es aber erst entdeckt und aktiviert werden. Am besten gelingt dies, wenn nicht Stress und Druck die Arbeitsatmosphäre bestimmen, sondern ein Umfeld geboten wird, in dem es möglich ist, auch einmal ganz entspannt einem Tagtraum nachzujagen. Während der Pause einen ausgiebigen Spaziergang zu machen kann ebenso nachhaltig dazu beitragen, kreative Prozesse auszulösen, wie einfach nur seinen Gedanken beim Blick aus dem Fenster freien Lauf zu lassen. Am Ende führt dieses scheinbare Nichtstun oftmals zu praktikablen Lösungen für zuvor definierte Probleme oder zu ganz neuen Ideen, die ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Als bekanntester Beweis für das Funktionieren dieser Methode gilt wohl das antike griechische Genie Archimedes. Er soll das nach ihm benannte Prinzip beim Plantschen in der Badewanne entdeckt haben.

In vielen Fällen ist es ratsam, ein Problem aus einer gewissen Distanz zu betrachten, damit relevante Zusammenhänge erkannt werden. Dazu ist es nötig, den Blick abzuwenden und den Fokus auf Dinge zu lenken, die nicht unmittelbar mit der Aufgabenstellung zu tun haben. Auf diese Weise ist es möglich, neue Ansätze zu finden, die schließlich die Lösung eines Problems darstellen können.

Solch kreative Ansätze sind gerade bei strategischen Entscheidungen gefragt, die einen grundlegenden und langfristigen Einfluss auf ein Unternehmen haben. Sie drücken sich aber nicht nur in innovativen Produkten aus, mit denen ganz neue Geschäftsfelder geschaffen werden können, sondern auch in optimierten Abläufen, die das Controlling, die Produktion oder das Marketing eines Unternehmens betreffen. Kreativität ist eben in allen Bereichen eines Unternehmens gefragt. Insbesondere dann, wenn es noch wachsen und sich im Markt langfristig etablieren will.

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Jiri Scherer, Chris Brügger
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Jiri Scherer, Chris Brügger

Jiri Scherer und Chris Brügger sind Inhaber der Denkmotor GmbH. Sie haben langjährige Erfahrung als Innovationsberater und Kreativitätstrainer und sind Autoren verschiedener Bücher und Artikel rund um die Themen Innovation, Kreativität und Simplicity.

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